Henning Hellfeld
Funktion
Gitarre und Recording
Im Saunaclub seit
2022
About
Jede Band hat ihre Gründungsmythologie. Die der "Saunaclub Hinterzarten" ist weniger heroisch als vielmehr eine Ode an die Hartnäckigkeit – und an einen Mann namens Henning.
Mix aus Blues und Balladen die Plätze Europas unsicher gemacht hatte, spielte er sich durch die schummrigsten Rockclubs und teilte Bühnen mit Legenden, die er sich selbst nur aus Schallplatten kannte. Im Jahr 2009 traf er auf die Jungs vom Saunaclub Hinterzarten. Die Band, damals noch eher ein loses Kollektiv, hatte große musikalische Ambitionen, aber null Ahnung von Aufnahmetechnik. Henning, mit seiner geballten Expertise und seinem Faible für unterirdische Proberäume, bot sich großmütig an, ihr Debütalbum aufzunehmen und zu mischen. Er veredelte die rohen Aufnahmen, zauberte aus den chaotischen Spuren ein klangliches Meisterwerk und dachte sich insgeheim: "Diese Jungs brauchen mich, aber ich brauche sie nicht." Er war der Auserwählte, der die Götterdämmerung der Rockmusik herbeiführen würde, und seine Bestimmung lag weit jenseits des Saunaclub-Kosmos.
Zehn Jahre später, im Jahr 2019, hatte sich das Blatt gewendet. Die Saunaclub-Jungs hatten sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit eine treue Fangemeinde erspielt. Henning hingegen, dessen Solo-Karriere nach einer Reihe erfolgloser Indie-Projekte ins Stocken geraten war, tauchte plötzlich wieder auf. Er kam nicht stolz, sondern auf Knien angekrochen. Sein Studium, seine Blues-Licks, seine Street-Credibility – all das hatte er im Gepäck, zusammen mit einer schier endlosen Litanei an Jammern und Flehen. „Lasst mich rein“, flehte er, „ich kann euch musikalisch so viel geben! Und meine Haare sind immer noch top!“
Die Band war skeptisch. Zehn Jahre zuvor hatte er sie mit den Worten „Ich mach' das hier nur, damit ich später behaupten kann, ich hätte mal bei einer so exklusiven Band mitgewirkt“ verlassen. Aber die Nächte wurden länger, und Hennings Jammern fand kein Ende. Schließlich, im Jahr 2023, gaben die Jungs nach. Als visuellen Kontrast zum Rest der Band – die sich optisch irgendwo zwischen "Sperrmüll-Chic" und "wir brauchen dringend einen Friseur" bewegte – und um das Gejammer endlich zu beenden, wurde Henning offiziell als Gitarrist aufgenommen.
Heute steht Henning auf der Bühne und hat das, wovon er jahrelang nur träumte: eine Band, die ihn erdet, auch wenn er hin und wieder versucht, ein neunminütiges Gitarrensolo in einen dreiminütigen Song zu quetschen. Und er hat gelernt, dass die wahren Meisterwerke oft nicht in den staubigen Rockclubs oder auf den belebten Straßen entstehen, sondern genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet – bei den Jungs, die er vor 15 Jahren noch für eine Übergangsphase hielt: beim Saunaclub Hinterzarten